Ein Film von Stefan Eberlein
79 Min., 2018
Ein Film von Stefan Eberlein
79 Min., 2018
Ein 18-Jähriger tötet in München neun Menschen und dann sich selbst. Das Entsetzen über den Amoklauf ist aber nur einer der Gründe, warum dieser 22. Juli 2016 einen Platz im kollektiven Gedächtnis einnimmt. Eine nie gekannte Terror-Angst erfasst Tausende Menschen.
Am 22. Juli 2016 erschießt ein 18-Jähriger am Olympia-Einkaufszentrum im Münchner Stadtteil Moosach neun Menschen. Nicht nur wegen dieser schrecklichen Tat brannte sich der Abend ins kollektive Bewusstsein ein, sondern auch wegen der Panikwelle, die die Innenstadt Münchens eine Stunde nach der Tat erfasste. 32 Menschen verletzten sich allein dadurch zum Teil schwer. Etwa 2600 Polizisten, zusammengezogen aus ganz Bayern, anderen Bundesländern und Österreich, schwärmten zu 73 Tatorten aus, an denen Schüsse gemeldet wurden – die aber nie gefallen waren.
Wieso herrscht in der Innenstadt Münchens über sechs Stunden lang Belagerungszustand, obwohl der tatsächliche Tatort kilometerweit entfernt liegt? Wie kann es sein, dass eine so selbstbewusste Stadt wie München dermaßen die Fassung verliert?
Zeugen der Panik, Polizisten, Vertreter anderer Institutionen und Journalisten erzählen, was sie an diesem Abend erlebten und reflektieren die Geschehnisse. Carl-Christian Schneider stand in der Nähe des Hofbräuhauses, als auf einmal eine brüllende Menschenwand auf ihn zurollte. Susanne Solau und ihr Freund Tom lernten an diesem Abend, was Todesangst ist. Die Münchner Kliniken hatten sich darauf vorbereitet, 300 Schwerverletzte zu versorgen – eingeliefert wurde einer. Die Polizei wusste bis Mitternacht nicht, wonach sie eigentlich suchte.
In seinem Dokumentarfilm geht Stefan Eberlein der Frage nach, welche Haltung wir solchen Katastrophen gegenüber einnehmen und wie wir in Zukunft mit unserer eigenen Angst umgehen wollen.
TEAM
Buch und Regie: Stefan Eberlein
Kamera: Johannes Kaltenhauser, Florian Vogel, Johannes Straub
Ton: Rainer Hirsch, Simon Grünewald, Simon Brucker
Schnitt: Robert Vakily
Musik: Gregor Hübner
Produzenten: Patrick Lange und Johannes Kaltenhauser
Redaktion: Petra Felber, Martin Kowalczyk (BR)
Produktion: Südkino Filmproduktion Gmbh
Sender: Bayerischer Rundfunk
Förderungen: FFF Bayern