– wie Wirte an Behörden scheitern
45 Min., 2024
– wie Wirte an Behörden scheitern
45 Min., 2024
In Köln wollen Mikko und Sascha Bayer ein neues Restaurant aufmachen und haben schon vor Monaten vier indonesische Köchinnen und Köche angeheuert. Aber die müssen erst ein Einwanderungsverfahren – das “beschleunigte Fachkräfteverfahren” – durchlaufen, bei dem ihre Qualifikation kleinteilig geprüft wird. Monate vergehen – und die Eröffnung steht auf der Kippe.
In München bewirbt sich der russische Koch und Kriegsflüchtling Denis Shershnev beim Augustiner Klosterwirt in der Münchner Innenstadt. Wirt Gregor Lemke ist begeistert und sagt Shershnev sofort zu. Aber der muss erstmal nach Armenien ausreisen, weil er das vorgeschriebene Arbeits-Visum für Fachkräfte nur aus dem Ausland beantragen darf.
Auch der 20-jährige Kellner Ashti Abdi muss Deutschland verlassen. Sein Asylantrag wurde abgelehnt. Ashti ist mit 13 Jahren hierhier gekommen, spricht gut Deutsch, arbeitet seit drei Jahren als Kellner und ist im „Augustiner am Platzl“ im Herzen Münchens eine der besten Servicekräfte. Gerade war er dabei, dort auch eine Ausbildung anzufangen. Jetzt wartet der jesidische Christ im Irak auf sein Ausbildungsvisum. Sein Chef, der Wirt Oliver Wendel, opfert viel Zeit und Geld, um Ashti den Weg durch die Anträge und Behörden zu ebnen.
Der Film erzählt anhand dreier Geschichten aus Hochburgen der Gemütlichkeit – Köln und München – von den enormen Hürden, Köche und Bedienungspersonal von außerhalb Europas nach Deutschland zu holen. Können wir es uns leisten, weiterhin alles nach deutschen Normen zu bewerten? Steuern wir mit deutscher Gründlichkeit ins Wirtshaussterben?
TEAM
Buch und Regie: Stefan Eberlein
Kamera: Waldemar Hauschild, Johannes Kaltenhauser, Roland Breitschuh
Sami Karim, Michael Weihrauch
Schnitt: Robert Vakily
Ton: Dmitrii Pervushin, Oliver Sengmüller, Thorben Jarzinski, Christian Butz
Redaktion: Eva Herzum (BR), Gudrun Wolters (WDR)
Produktion: Filmbüro Süd